Ohrkerzentherapie
Ohrkerzen werden seit Jahrtausenden von verschiedenen Kulturen verwendet. Azteken, Griechen, Römer, die australischen Aborigines, Ägypter und die Hopi-Indianer rollten Blätter, die mit Wachs getränkt waren, verwendeten Schilfrohre oder hohle Zweige. In einer Zeit, in der Medizin nicht getrennt war von Religion, dienten die Ohrkerzenzeremonien nicht nur der Reinigung des Ohres, sondern hatten auch einen spirituellen Hintergrund.
Heute sind die Ohrkerzen ein eingetragenes und kontrolliertes Medizinprodukt.
Der Begriff „Kerze“ ist nicht ganz zutreffend, denn Ohrkerzen sind innen hohl und bestehen aus Baumwolle, Flachsbaumwolle oder Hanffasern. Diese Geweberöhre aus ungebleichten und biologischen Fasern wird mit reinem Bienenwachs besprüht und dadurch gefestigt. Seit einigen Jahren gibt es auch Ohrkerzen mit Kräuterzusätzen oder mit ätherischen Ölen. Traditionell werden hier zum Beispiel Bestandteile wie Kamille, Salbei, Honig oder Thymian und Propolis verwendet.
Diese „Wachsröhre“ wird – nachdem der Therapeut den Gehörgang und das Trommelfell untersucht hat- sanft in die Ohröffnung gestellt und fest gehalten.
Haare werden mit einem, Tuch abgedeckt und die Ohrkerze angezündet. Nun brennt die Ohrkerze unter leisem Geknister bis zu einer roten Markierung im unteren Drittel ab. Der Therapeut löscht die Ohrkerze in einem bereit gestellten Wasserglas und entfernt evtl. vorhandene Ohrenschmalzreste, die sich an der Ohröffnung befinden können.
Die bei uns verkäuflichen Ohrkerzen enthalten in ihrem „Fuß“ innen eine Art Gitter, so dass keine Asche in das Ohr gelangen kann.
Wie wirken Ohrkerzen und wann werden sie eingesetzt?
Wird die Ohrkerze oben angezündet, erwärmt sich die aufsteigende Luftsäule im Inneren der Ohrkerze, dadurch kommt es zu einem sehr sanften Kamineffekt mit einer leichten Saugwirkung, die dazu beiträgt verfestigtes Ohrenschmalz zu lösen.
Gleichzeitig verdampfen das Bienenwachs und Bestandteile der Ohrkerze wie die oben erwähnten ätherischen Öle. Durch die physikalischen Vorgänge beim Verbrennen der Ohrkerze werden alle Innenohrstrukturen leicht massiert. Da die Ohren, Nebenhöhlen und Rachen miteinander verbunden sind, kommt es in den gesamten oberen Luftwegen zu einem Druckausgleich und zu einer Anregung des Lymphflusses. Außerdem wird die Sekretion in den Stirn- und Nebenhöhlen gefördert. Energiepunkte und Energiebahnen, die in hoher Dichte am Ohr vor kommen, werden stimuliert. Die Ohrkerzentherapie hat neben den körperlichen Effekten, auch eine beruhigende, ausgleichende Wirkung. So werden auch Schlafstörungen und Nervosität günstig beeinflusst. Ohrkerzen können ab ca. dem 3. Lebensjahr bis ins Alter eingesetzt werden.
Erkrankungen, bei denen sich die Ohrkerzentherapie bewährt hat:
- Erkältungen
- Ohrenschmerzen
- Zu viel Ohrenschmalz
- Paukenerguss (Flüssigkeitsansammlung hinter dem Trommelfell)
- Heuschnupfen/allergische Rhinitis
- Kopfschmerzen
- Hörprobleme
- Morbus Menière
- Migräne
- Obstruktive Schlafapnoe
- Schwieriger Druckausgleich
- Nebenhöhlenprobleme
- Schnarchen
- Stress
- Tinnitus
Wann darf die Ohrkerzentherapie nicht angewendet werden?
- Perforiertes Trommelfell
- Cochleaimplantat
- Eingesetzte Paukenröhrchen
- Ekzem oder Entzündung im äußeren Gehörgang
- Akute Mittelohrentzündung
- Akute Infektionskrankheiten mit Fieber
- Infektionen der Haut oder Kopfhaut